Der Alltag mit Kindern ist schön, aber oft auch voll. Viele Familien träumen deshalb davon, für eine Zeit alles hinter sich zu lassen: reisen, arbeiten, leben – unterwegs.

Doch geht das wirklich mit Kind? Und wie fühlt sich so ein Leben auf Zeit an, wenn plötzlich kein Kindergarten, keine Großeltern und keine gewohnte Umgebung mehr da sind?

In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie Langzeitreisen als Familie gelingen können. Was ihr vorher bedenken solltet, was im Alltag wichtig ist – und warum gerade kleine Kinder oft wunderbar ins Reisen hineinpassen.


1. Abenteuer Langzeitreise – Freiheit neu gedacht

2. Der Start: Planung und Vorbereitung 

3. Alltag als digtiale Familie – unterwegs Arbeiten & Leben

4. Schule und Bildung auf Reisen

5. Ehrliche Herausforderungen und Chancen


1. Abenteuer Langzeitreise – Freiheit neu gedacht

Immer mehr Familien mit kleineren Kindern entscheiden sich bewusst für ein Leben auf Reisen. Vor allem die Zeit vor der Schulpflicht bietet sich die Möglichkeit, den Alltag in Deutschland hinter sich zu lassen und die Welt zu entdecken. Besonders für Familien mit Kleinkindern ist das Reisen in dieser Phase eine wertvolle Chance. Es ist die Zeit, in der Kinder noch nicht ins Bildungssystem eingebunden sind – das bietet die Freiheit, alternative Wege zu gehen. 

Die wichtige Frage nach Schule, Lernmodellen und Pflichten wird natürlich später kommen – muss aber nicht gleich am Anfang stehen. Statt Kita und Alltagsstress rückt das Miteinander in den Mittelpunkt: Zeit füreinander, Raum zum Spielen, Lernen im Alltag. 

2. Der Start: Planung und Vorbereitung

Bevor es losgeht, braucht es ein bisschen Vorbereitung – vor allem mit Kind. Doch keine Sorge: Mit ein wenig Struktur wird aus dem Traum von der Langzeitreise ein gut umgesetzter Plan. Besonders in der Kleinkindzeit ist vieles noch flexibel, was den Einstieg erleichtert. Wichtig ist: realistisch bleiben, offen denken – und Mut haben. 

Zunächst zu den Basics: Wie lange wollt ihr weg? Wie sichert ihr euer Einkommen? Welche Versicherungen braucht ihr? Habt ihr Pässe und Visa organisiert?

Familien, die ortsunabhängig arbeiten, setzen häufig auf Remote-Modelle, Freelance-Arbeit oder selbstständige Tätigkeiten im digitalen Bereich. Wer fest angestellt ist, kann eventuell eine Auszeit oder ein Remote-Modell vereinbaren. Auch Elterngeld und Erspartes können – je nach Lebensstil – einen Teil der Reisezeit überbrücken.

Besonders beliebt bei reisenden Familien sind Länder und Regionen, die gute Infrastruktur mit günstigen Lebensunterhaltungskosten und Familienfreundlichkeit verbinden. Hier einige beliebte Ziele:

  1. Portugal: mildes Klima, familienfreundlich, einfache EU-Regelungen
  2. Thailand: herzlich, günstig, gute Infrastruktur – vor allem rund um Chiang Mai und auf Inseln wie Koh Lanta
  3. Bali, Indonesien: viele Coworking-Spaces, internationale Familien-Community
  4. Costa Rica: Natur pur, kinderlieb, gute Gesundheitsversorgung
  5. Spanien oder Kanaren: besonders für EU-Bürger unkompliziert, viele Orte mit digitaler Infrastruktur
  6. Mexiko, z.B. Yucatán: farbenfroh, gastfreundlich, ideal für Winterfluchten

Natürlich ist die Wahl des Ortes auch eine Frage der eigenen Bedürfnisse: Braucht ihr gutes Internet? Möchtet ihr eher ruhig oder in einer Community sein? Wie wichtig ist die ärztliche Versorgung der Region?

Der erste Schritt ist oft der schwerste – aber wer ihn geht merkt schnell: Das Leben unterwegs ist gar nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick scheint. Und vor allem: unglaublich bereichernd. 

3. Alltag als digtiale Familie – unterwegs Arbeiten & Leben

Unterwegs mit Kind und Job zu arbeiten, braucht gute Planung. Wichtig ist, Zeiten zu finden, in denen ihr ungestört arbeiten könnt – wenn schläft oder beschäftigt ist. Eltern teilen sich oft die Betreuung, damit beide in Ruhe arbeiten können.

Eine gute Kinderbetreuung unterwegs hilft, den Arbeitsalltag besser zu schaffen. Das kann der Spielplatz, ein Familiencafé, ein Babysitter oder auch die Unterschätzung von anderen reisenden Familien sein. Ganz praktisch ist es natürlich, wenn z.B. die Oma oder ein anderer Mitreisender aus der Familie dabei ist.

Gutes Internet ist das A und O. Deshalb suchen Familien Orte mit stabilem WLAN oder sogar Co-Working-Spaces. Dort werdet ihr auf andere reisende Familien treffen und könnt euch austauschen.

Neben der Arbeit ist natürlich das Wichtigste nicht zu vergessen: gemeinsam spielen, draußen sein, neue Orte entdecken. So wird die Reise besonders schön und stärkt das Miteinander.

So gelingt euch ein Alltag, der Arbeit und Familienleben verbindet – flexibel, bunt und voller neuer Erfahrungen. 

4. Schule und Bildung auf Reisen

Reisen mit Kleinkindern ist in dieser Hinsicht natürlich um einiges einfacher. Hier könnt ihr das Lernen und Entdecken oft frei gestalten, ohne an Vorgaben gebunden zu sein. So lernt das Kind im Alltag, beim Spielen und Erkunden der Umgebung.

Doch ab dem Schulalter sind feste Routinen natürlich wichtig. Sie schaffen Halt und helfen, sich sicher zu fühlen – auch wenn man viel Neues erlebt. Ab Schulpflicht gibt es verschiedene Alternativen: internationale Schulen, deutsche Auslandsschulen oder Fernunterricht. So könntet ihr eurem Kind auch unterwegs Bildung sicherstellen.

Das Thema ist berechtigterweise umstritten und die Entscheidung liegt bei natürlich bei euch. Wir wollen aber erwähnen, dass es ein riesiges Privileg ist ein funktionierendes Schulsystem zu haben, das den Kindern eine gute Zukunftsperspektive bietet. 

5. Ehrliche Herausforderungen und Chancen

So frei und spannend das Leben unterwegs auch ist – es bringt auch Herausforderungen mit sich. Besonders mit Kind ist nicht jeder Tag leicht.

Was oft fehlt, ist ein stabiles Umfeld: vertraute Freunde, Oma und Opa, ein fester Kindergarten oder die spontane Unterstützung, die man zu Hause vielleicht hatte. Auch Langeweile, Heimweg und Erschöpfung gehören zur Realität.

Die Organisation des Alltags – Arbeit, Betreuung, Wäsche, Essen, Transport – ist unterwegs oft komplizierter. Man braucht Geduld, Flexibilität und manchmal starke Nerven.

Aber: Die Chancen sind groß. Viel gemeinsame Zeit, intensive Erlebnisse und das Gefühl, wirklich als Familie zusammenzuwachsen. Kinder lernen offen und Mutig zu sein. Eltern merken, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein.

Reisen mit Kind ist kein Dauerurlaub – aber eine wertvolle Lernphase voller gemeinsamem Wachstum und neuer Perspektiven. 


Langzeitreisen mit Kind sind besonders. Sie sind nicht immer leicht, aber voller Chancen. Man wächst zusammen, erlebt Neues – und verlässt die gewohnten Wege. Mit guter Vorbereitung und etwas Mut kann diese Zeit sehr bereichernd sein. Wichtig ist, auf die Bedürfnisse aller zu achten: genug Ruhe, etwas Struktur und gemeinsame Erlebnisse. Perfekt muss es nicht sein – ehrlich und nah reicht völlig aus.