Als liebevolle Alternative zum Adventskalender gilt das Konzept des Weihnachtswichtels, der hinter einer magischen Tür lebt und jeden Tag einen spannenden Brief an die Kinder und die ganze Familie schreibt. Ursprünglich kommt der Brauch aus den skandinavischen Ländern, wo das zauberhafte Wichtel als "Nisse", "Tomte" oder "Tonttu" bekannt ist. Das kleine Wesen lebt dort in Häusern, Höfen oder aber auch im Wald. 

Inhalt: 

  1. Das Konzept
  2. Die Wichteltüre
  3. Die Vorbereitungen
  4. Der Einzug
  5. Wichtelaktivitäten
  6. Der Abschied

 

1. Das Konzept 

Über Nacht erscheint also eine kleine Türe mit einem Brief, indem sich der Weihnachtswichtel der Familie als Assistent des Weihnachtsmannes vorstellt. Er hilft bei den festlichen Vorbereitungen, doch lässt sich natürlich nie blicken, um seine Zauberkraft nicht zu verlieren. So schläft der kleine Wichtel Tagsüber und kommt erst aus seiner Türe, wenn die Familie schläft. Dann beginnt er mit seiner Arbeit, indem er bastelt, backt, baut und Briefe für die Kinder schreibt. Natürlich hinterlässt er hierbei auch Spuren: Fußabdrücke, Kekskrümel oder einen Schneeengel.

Nach harter Arbeit möchte der Wichtel aber natürlich auch Spaß haben und treibt Schabernack: die Kerzen des Adventskranzes werden gegen Karotten getauscht, Spielsachen oder Schuhe werden versteckt, oder die Milch fürs Müsli wird bunt eingefärbt.

Er kann aber auch zaubern und überrascht regelmäßig mit neuen weihnachtlichen Dekorationen im Haus und manchmal einem kleinen Geschenk. So wird Wichteltüre ist eine lebendige und besonders persönliche Alternative zum klassischen Adventskalender. Die Kinder staunen täglich und freuen sich auf die neuen Hinweise über den geheimnisvollen Gast!

2. Die Wichteltüre

Zwar braucht es nicht viel, um einen Wichtel einziehen zu lassen, auf ein paar Sachen lässt es sich aber nicht verzichten. Das Wichtigste ist zunächst die Wichteltüre, die je nach Familie individuell gestaltet werden kann. Diese kann der Einrichtung, dem Budget sowie dem verfügbaren Platz angepasst werden.

Einige Online-Shops bieten verschiedenste kleine Türen an, ihr könnt aber auch auf DIY-Alternativen zurückgreifen. So kann mit wenigen Materialien wie Eisstiele aus Holz oder auch einfachen Stockteilen eine kleine Türe evtl. mit einer Mini-Leiter gebastelt werden. Nach Wunsch lässt sich dieser "Eingang" mit Zubehör wie einem Teelicht, etwas Moos und weihnachtlicher Deko gestalten. 

Klassischerweise wird die Wichteltür über eine Fußleiste angebracht. Jedoch kann sie zur Sicherheit, um die Erreichbarkeit durch Kinder oder Haustüre zu vermeiden, auch alternativ auf einem Fensterbrett, einer Treppe oder auf einem Regal befestigt werden.

 

Ihr könnt einfach ganz klein nur mit der Tür und den Briefen starten oder wenn ihr mehr Lust und Zeit habt auch ganze Häschen inkl. Minieinrichtung gestalten. Hier eignen sich auch die Einrichtung vom Puppenhäuschen oder zum Basteln alle Naturmaterialien wie Moose, Steine, Äste oder auch alte Eisstäbchen für z.B. einen selbstgebauten Schlitten oder Tisch. 

 

Extra Tipp:
Wenn ihr Moos aus dem Garten nehm, überbrüht es kurz mit heißem Wasser und lasst es anschließend auf der Heizung trocknen oder bei niedrigster Temperatur im Ofen. So könnt ihr sicher vor z.B. Pilzbefall sein. 

3. Die Vorbereitungen

Wenn die Idee der Türe steht, können weitere Vorbereitungen für den Einzug des kleinen Weihnachtswichtel beginnen. Bevor dieser zum ersten Mal einzieht, sollte er bestenfalls den Kindern erwähnt werden, einige Kinder können sich sonst vor dem neuen Familienmitglied fürchten. Also wird erklärt, dass es ein liebes Wesen ist und als guter Freund einzieht, um die Weihnachtszeit zu begleiten. Wenn erwünscht, kann gemeinsam ein Wichtelrufer gebastelt werden, hierfür dient oft eine kleine Laterne. 

Wenn von einem Wichtel gesprochen wird, muss dieser nicht unbedingt männlich sein. Ihr könnt euch einen Namen überlegen, der natürlich auch weiblich sein kann - wie Lumi, Lykka oder Wanda. Bei einigen Familien ziehen auch zwei Wichtel ein, die dann als Pärchen aktiv sind. 

Vor dem Einzug kann der erste Brief, aber auch schon alle 24 Briefe im Voraus, vorbereitet werden. So lässt sich während der Adventszeit einiger Stress ersparen, da so auch schon ein Plan für die Aktivitäten steht. Schöner ist es jeoch, wenn ihr in den Briefe auf aktuelle Punkte wie den Tag in der Schule oder Kindergarten oder auch Antwortbriefe der Kinder eingehen könnt. 

Im nächsten Abschnitt findet ihr eine Vorlage für einen ersten Brief.  

4. Der Einzug

Die Wichteltüre erscheint also plötzlich am Morgen des 1. Dezember: eine magische Überraschung für die Kinder. Gemeinsam entdeckt ihr dann den ersten Brief, in dem sich der kleine Wichtel vorstellt. Hier eine Vorlage für den Vorstellungsbrief:

Hallo Liebe Familie ________, 

mein Name ist _________. Ich habe gesehen, dass ihr einen Wichtelrufer aufgestellt habt, und habe mich riesig gefreut. Also werde ich in den nächsten Wochen bei euch wohnen und freue mich darauf, bis Weihnachten zu bleiben.

Aber erstmal stelle ich mich vor: Ich bin _________ (Name des Wichtels). Ich bin erst 156 Jahre alt, also noch ein ganz junger Wichtel. Wichtel werden im Vergleich zu den Menschen nämlich sehr alt. Die ersten 100 Jahre wohnen wir bei unseren Eltern. Danach helfen wir in der Vorweihnachtszeit dem Weihnachtsmann und den Familien, bei denen wir einziehen. 

Wir Wichtel haben alle ganz besondere Zauberkräfte. Die wichtigste Regel, damit das so bleibt ist, dass ihr meine Türe und alle Sachen nicht anfasst. Sonst darf ich leider nicht bei euch bleiben. 

Aber erst mal genug von mir, ich möchte euch kennen lernen! Wie heißt ihr, wie alt seid ihr? Ich würde mich riesig freuen, wenn wir ich zur Weihnachtszeit ein Teil eurer Familie werden darf! Stellt mir gerne Fragen, die ich im nächsten Brief dann beantworten kann.

Liebe magische Grüße,

euer _________ (Name des Wichtels)

 

Natürlich ist es aber ganz euch überlassen, was euere Wichtelregeln sind. Darf das Kind die Sachen des Wichtels anfassen? Kommt der Wichtel nur nachts, wenn alle schlafen oder auch, wenn die Kinder in der Schule und die Eltern in der Arbeit sind? 

5. Die Aktivitäten

Nun wo der Wichtel offiziell eingezogen ist, beginnt er mit seiner Arbeit. Jeden Tag hinterlässt er einen neuen Brief, indem er kurz von seiner Nacht erzählt. Außerdem hinterlässt er Spuren, Geschenke, spielt Streiche und bittet um Hilfe in Form von Aufgaben an die Kinder. Hier einige Ideen:

  • Einladung zum Filmabend: der Wichtel lädt die Familie zu einem kuschligen Filmabend ein.
  • Es liegt Schnee - verteilt einfach etwas Mehl oder Kunstschnee vor der Wichteltür. Der Wichtel bittet die Kinder drum, Feuerholz für ihn zu sammeln. Am nächsten Morgen gibt es ein kleines Geschenk als Dankeschön.
  • Ein kleines Suchspiel: Huh! Einige Sachen sind Zuhause verschwunden... wo könnte der Wichtel sie versteckt haben?
  • Ein tolles Rezept! Der Wichtel bereitet Backutensilien sowie ein weihnachtliches Rezept für die Kinder vor.
  • Kleiner Glücksbringer vom Wichtel. Die Kleinen freuen sich riesig über einen hübschen Edelstein oder ähnliches und tragen es gerne als Geschenk des Wichtels bei sich.
  • Brief an den Weihnachtsmann - natürlich freut sich der Wichtel sehr darüber, dem Weihnachtsmann die Wunschliste der Kinder weiterzuleiten!
  • Tierische Besucher: Das Rehtier oder andere Weihnachts- oder Wintertiere: Die Tiere können den Wichtel besuchen, sind mal krank , machen Unsinn oder verstecken sich und müssen gesucht werden. 

Begleitet werden diese Aufgaben, Streiche und Spuren immer von einem kurzen Brief, sodass die Wichteltür als aktives Abenteuer in Erinnerung bleibt.

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6. Der Abschied

Wie einige Tage vor Heiligabend schon angekündigt wird verabschiedet sich der kleine Wichtel am Morgen des 25. Dezember von der Familie, natürlich wieder mit einem Brief. So bedankt er sich für die Hilfe und lässt evtl. noch ein kleines Geschenk für die Kinder da. Hier eine Vorlage zum Abschiedsbrief:

Liebe Familie ______,

leider geht die Weihnachtzeit zu Ende, also muss ich nun Abschied nehmen. Es war eine wundervolle Zeit bei euch. Ich habe sehr gerne hier bei euch gewohnt und euch sehr in mein Herz geschlossen. Doch nun ist es an der Zeit, dass ich zurück in den Wald gehe. Meine Arbeit hier ist getan. Ich hoffe, ihr seid nicht all zu traurig.

Als Andenken habe ich euch noch ein kleines Geschenk dagelassen, damit ihr euch immer an mich erinnert. Wenn ihr mich sehr vermisst, könnt ihr mir immer einen Brief auf die Fensterbank legen. Meine guten Freunde, die kleinen Vögelchen, werden ihn mir dann bringen.

Wenn ihr nächstes Jahr erneut eine Wichtellaterne aufstellt, komme ich euch gerne wieder besuchen.

Danke für eure Hilfe, ich habe euch sehr lieb!

euer _________ (Name des Wichtels)

Das Konzept des Weihnachtswichtels lässt die Kinderaugen jedes Jahr staunen und bringt eine magische Weihnachtsstimmung in euer Zuhause. Mit einfachen DIY-Ideen lässt es sich kreativ werden und für jede Familie ein individueller Wichtel nach Hause geholt werden. Viel Spaß beim Aufstellen!