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Wandern mit Kindern: die wichtigsten Tipps

Wandern mit Kindern kann eine wunderbare Möglichkeit sein, die Natur zu genießen und gleichzeitig wertvolle Familienzeit zu verbringen. Dabei ist es wichtig, auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der kleinen Wanderer einzugehen.

Hier findet ihr hilfreiche Tipps und Ratschläge, wie ihr eine erfolgreiche Familienwanderung plant. Von der richtigen Ausrüstung, geeigneten Wanderrouten in Bayern bis hin zu motivierenden Aktivitäten - alles wichtige was ihr für ein gelungenes Outdoor-Abenteuer mit euren Kindern wissen müsst.

  1. Das richtige Alter
  2. Die Tourenplanung
  3. Die nötige Motivation
  4. Ernährung und Ausrüstung
  5. Zusammenfassende Checkliste
  6. Wanderrouten in Bayern 

  1. Das richtige Alter

Babys (0–12 Monate) und Kleinkinder (1–3 Jahre)

Babys und Kleinkinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Das ist für eine Familienwanderung kein Hindernis, sondern bietet sogar die perfekte Möglichkeit die Natur gemeinsam zu entdecken. Jedoch sollten viele Bewegungspausen und Rastplätze eingeplant werden, die sichere Freiräume für viel Bewegung bieten. 

Kleinkinder sollten sich frei bewegen können, um ihre Umgebung eigenständig zu erkunden. So sind sie nicht nur aktiv dabei, sondern werden auch in ihrer Entwicklung gefördert. 

Babys die nicht laufen können werden am besten am Körper getragen. Hierzu dient die Kinderkraxe perfekt, da die für Eltern und Kind komfortabel ist und viel Stauraum für die Wanderung bietet. Diese ist aber erst dann geeignet, wenn das Kind frei sitzen kann und eine gute Kopfkontrolle haben, also ca. ab 8-10 Monaten. 

Achtet dabei darauf, dass sich die Körpertemperatur des Kindes aufgrund der fehlenden Bewegung kühler ist als die der wandernden Eltern. Im Sommer sollte das Kind unbedingt gut vor der Sonne und Hitze geschützt werden. 

Vorschulalter (3–6 Jahre)

In diesem Alter werde Kinder immer selbstständiger. Dementsprechend wollen sie ihre Umgebung auch eigenständig erkunden. Hier eignet sich eine spielerische Gestaltung des Wanderausflugs sehr gut. Achtet darauf, dass Tagesrouten die Gehzeit von vier Stunden nicht überschreiten sollten. Ein abwechslungsreiches Programm mit langen Spiel- und Erholungspausen machen das ganze angenehmer für alle. 

Plant die Route am besten gleich so ein, dass die Absturzgefahren auf dem Weg vermieden sind. So können die Kinder die Natur mit kleinen Klettermöglichkeiten an Felsen und Bäumen erkunden. 

Frühes Schulkindalter (6-10 Jahre):

In diesem Alter steigt sowohl die Ausdauer, als auch die Koordination des Kindes. Mit gut eingeplanten Erholungspausen sind Gehzeiten bis zu fünf Stunden möglich. Je nach Übung des Kindes können sind etwas steilere Wege machbar. 

Spätes Schulkindalter (10-14 Jahre):

Ab 10 Jahren sind für erfahrene Wanderer anspruchsvollere Ziele geeignet. Die Kinder sollten über eine gute Ausdauer verfügen, ihre Körperkraft nimmt zu und die Bewegungsharmonie ist verbessert. Jedoch sollten Gehzeiten von sechs bis sieben Stunden nicht überschritten werden. Besonders geeignet ist diese Altersgruppe für Mehrtagestouren mit Hüttenaufenthalt, natürlich mit entsprechender Übung.

Das ist natürlich nur ein grober Leitfaden. Achtet bitte unbedingt auf die individuelle Situation eures Kindes und entscheidet dementsprechend, wie eurer Wanderausflug gestaltet ist. 

2. Die Tourenplanung

Die meisten Kinder sind keine Mini-Erwachsene. Erwartet daher nicht, dass sie euch auf eintönigen Ausdauertouren brav hinterherlaufen. Eure ganze Planung sollte sich hauptsächlich nach den Kindern richten, da es sonst für alle Beteiligten kein angenehmer Ausflug wird. 

Einige hilfreich Tipps zur Planung:

  • Anfahrt mit Bus oder Bahn: für alle sehr spannend, stressfrei und zusätzlich kostengünstig
  • Flexible Planung: Änderungen, Abstecher oder Spielpausen möglich machen
  • Kindesgerechtes Ziel: ein See oder eine Hütte/Alm sind oft geeigneter als ein Gipfel
  • Überschaubare Tourengliederung: spanende Etappenziele motivieren Kinder zusätzlich
  • Kommunikation: bezieht die Wünsche der Kinder in die Planung ein
  • Rundwege statt Auf- und Abstieg über den selben Weg

3. Die nötige Motivation

Wenn ihr euch allein nach dem Willen der Kinder richtet, kommt ihr nicht weit. Umgekehrt fehlt die Motivation der Kindern, wenn der Ausflug nicht kindesgerecht abläuft. Dauernde Ermahnung und Antreiben schlagen auf beiden Seiten schnell auf die Stimmung. Hier einige Tipps, um die die Kinder beim Wandern bei Stimmung zu halten:

  • Entdeckungs- und Beobachtungsphasen: Käfer, Pilze, Ameisen und weiteres Spannendes!
  • Geschichten, Sagen und Märchen: altersgerechte Stories zur passenden Umgebung
  • Rollentausch: ältere Kids können vorausgehen, die Planung und Orientierung teilweise übernehmen
  • Freies Spielen und Bewegen: so erholen sich die Kleinen am besten - Sicherheitsregeln sind einzuhalten
  • Rechtzeitig An- und Ausziehpausen einlegen: Kinder erhitzen sich schneller, kühlen aber auch rascher ab als Erwachsene
  • Gruppenausflug: besonders Spaß macht die Wanderung wenn Freunde dabei sind

4. Ernährung und Ausrüstung

Wenn Kinder dabei sind, muss die Tasche mit besonderer Sorgfalt gepackt werden. Ob die nötige Ausrüstung oder genug zum Naschen - hier einige Punkte, auf die geachtet werden sollten:

  • Kinder haben einen hohen Flüssigkeitsbedarf: häufig und viel trinken (mind. 1 –2 Liter p.P)
  • Genug Brotzeit: Obst, Müsliriegel und belegte Brote sind ideal, Süßigkeiten nur als kleines Extra.
  • Eigener Rucksack: für wichtige Gegenstände wie ein Kuscheltier, Trinkflasche, kleine Brotzeit
  • Vorsicht! Gesamtgewicht des Rucksacks: maximal zehn Prozent des Körpergewichts
  • Gute und funktionelle Ausrüstung: warme Kleidung, guten Regenschutz, passende Wanderschuhe und Ersatzwäsche
  • Sonnenschutz: Creme mit Lichtschutzfaktor 30-50, Sonnenbrille und -hut sind sehr wichtig
  • Gut ausgestattete Rucksackapotheke darf nicht fehlen
  • Handy zur Notfallmeldung! (112)

5. Zusammenfassende Checkliste

Die wichtigsten Punkte nochmal auf einen Blick:

  • Entspricht die Tour den Bedürfnissen und dem Leistungsvermögen der Kinder?
  • Gibt es besondere Gefahrenstellen oder Schwierigkeiten auf der Tour und sind dafür besondere Vorkehrungen und Sicherheitsausrüstung nötig?
  • Was sagt der Wetterbericht? Gibt es Gewittergefahr? 
  • Ist genügend zum Essen und Trinken eingepackt? Gibt es eine Möglichkeit einzukehren?
  • Sind Ersatz(unter)wäsche, Regenjacken und warme Kleidung für die Kinder mit dabei?
  • Sonnenschutz (Creme, Hut, Brille usw.) vorhanden?
  • Bin ich für Notfälle gerüstet (Erste-Hilfe-Material, Handy, Ersatzakku)?
  • Gebietskarte und Tourenbeschreibung nicht vergessen!

6. Wanderrouten in Bayern

Mit wundervollen Landschaften und Gewässern lässt sich in Bayern sehr gut mit Kindern wandern. Folgende Wanderrouten sind gut für Familienwanderungen geeignet: 

  • Spitzingsee
  • Amersee
  • Altmühltal-Panoramaweg
  • Ampertal bei Grafrath (FFB)
  • Barfußpfad in Penzberg
  • Bergwanderung Marqueartstein
  • Kloster Weltenburg-Donaudurchbruch
  • Hohenbrunner Rundwanderweg
  • Inn-Wanderung Richtung Wasserburg
  • Isarrundweg
  • Isarwanderung zum Geborgensten
  • Panoramaweg Moorerlebnisweg
  • Rundwanderung an der Mangfall
  • Schliersee Seerundweg 
  • Tegernsee
  • Freisinger Forst
  • Mittenwald Garmisch-Partenkirchen
  • Walderlebniszentrum Grünwald
  • Waldlehrpfad Karlsfeld
  • Aubinger Lohe
  • Rottascher Wasserfall und Suttensee
  • Um den Riegseee-Murnau
  • Zauberwald zum Hintersee-Ramsau
  • Weißbachschlucht Berchtesgaden
  • Wendelstein-Männlein
  • Wildpark Landsberg am Lech

Eine gut geplante Wanderung mit Kindern kann zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie werden. Mit der richtigen Vorbereitung, einer kindgerechten Route und spannenden Entdeckungen unterwegs wird der Ausflug zu einem Abenteuer. Denkt daran, dass die Sicherheit und der Spaß der Kinder immer an erster Stelle stehen sollten. Viel Spaß beim Wandern!