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Muslimischer Fastenmonat Ramadan mit Kindern - Tipps und Ideen für das gemeinsame Erleben

Muslimische Familien feiern momentan den im Islam heiligen Fastenmonat Ramadan. Natürlich wird er nicht nur in mehrheitlich muslimischen Ländern praktiziert, sondern auch bei uns. Für Kinder kann es natürlich erst einmal schwierig sein zu verstehen, worum es an Ramadan geht und was diese Zeit ausmacht. Doch kann es ganz einfach sein, diese Tradition mit den Kindern gemeinsam zu gestalten, um ihre eigene oder die Kultur ihrer muslimischen Freunde zu erleben. 

Daher kommen hier einige Infos, Tipps und Ideen für Ramadan mit Kindern:

  1. Was ist eigentlich Ramadan?
  2. Der richtige Umgang 
  3. Familien- oder Moscheebesuch
  4. Bastelaktion: Ramadan Dekoration 
  5. Das Ende des Ramadan - Eid oder Bayram

  1. Was ist eigentlich Ramadan?

Um den Kindern den Ramadan erklären zu können, muss man ihn natürlich erstmal selbst verstehen. Der im Islam heilige Monat Ramadan beginnt jedes Jahr 10 Tage früher als im Vorjahr und dauert etwa einen Monat. Während dieser Zeit fasten Muslime und Musliminnen, indem sie vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang weder Essen noch trinken. 

Praktizierende Muslime sehen das Fasten als ihre Pflicht an, da es als eine von fünf Säulen des Islam gilt. Da es weltweit ca. 2 Milliarden Muslime gibt, gilt diese Regel also für sehr viele Menschen. Fasten sollen aber ausschließlich gesunde Erwachsene. Also sind Kinder, Alte, Schwangere und Kranke davon ausgeschlossen. 

Außer dem Verzicht auf Essen und Trinken gelten noch weitere Verhaltensregeln, z.B. nicht Lügen oder Streiten. Nach dem die Sonne unter gegangen ist, versammeln sich muslimische Familien gemeinsam zum Fastenbrechen, auch Iftar genannt. Das Fasten wird meist mit einer Dattel gebrochen, oft gibt es leckere traditionelle Gerichte. Gegessen wird dann bis zum Morgengrauen, die letzte Mahlzeit heißt dabei Sahur. 

2. Der richtige Umgang

Auch wenn in Deutschland die Mehrheit der Menschen nicht fasten, hat man meist im Umfeld muslimische Familien. Obwohl muslimische Kinder nicht dazu verpflichtet sind zu fasten, machen sie gerne freiwillig für wenige Stunden mit. Wenn sie sich ab einem bestimmten Alter bereit dazu fühlen, versuchen sie es auch länger.  

Natürlich ist es in jedem Alter wichtig, einen respektvollen Umgang mit fastenden Muslimen zu haben. Folgende Do’s und Don’ts können dabei behilflich sein:

Do’s:

  • “Ramadan Mubarak” - so gratuliert man zu Ramadan
  • “Eid Mubarak” - dieser Wunsch gilt für das Ende des Fastenmonats
  • Fragen stellen - echtes Interesse kommuniziert ihr am Besten durch ernstgemeinte Fragen 
  • “Nein” akzeptieren - wer zu Ramadan angebotenes Essen oder Trinken ablehnt, meint es natürlich auch so. Häufig sind auch Verabredungen und Treffen im hungrigen Zustand anstrengend. 

Don’ts:

  • Wiederholte Fragen - wie “Nicht einmal Wasser?” Oder “Auch kein Kaugummi?” Werden als aufdringlich und respektlos wahrgenommen. 
  • Rücksicht - laute Bemerkungen zum eigenen Essen oder die Erinnerung an den Hunger und Durst des Gegenüber machen das Fasten schwerer.
  • Schulsport - muslimische Schüler und Schülerinnen haben in fastendem Zustand oft keine Kraft zum Sport, das sollte man als Lehrkraft und Mitschüler respektieren.

Wie erwähnt wird ernstes Interesse und Fragen immer gerne gesehen, wenn man keines hat kann man auf abwertende Bemerkungen verzichten. Sonst lässt sich das Gegenüber also ganz normal behandeln wie sonst auch. 

3. Familien- oder Moscheebesuch

Für Kinder ist es spannend persönlich zu erleben, wie Ramadan bei Muslimen abläuft. Dafür könnt ihr eine befreundete muslimische Familie zum Fastenbrechen (Iftar) besuchen. Dank der gastfreundlichen Kulturen aus muslimischen Ländern seit ihr ganz sicher sehr herzlich willkommen. Zu Iftar könntet ihr folgendes mitnehmen:

  • Datteln
  • Nachtisch, z.B. Baklava aus dem türkisch/arabischen Markt

Außerdem könnt ihr der nächsten Moschee einen Besuch abstatten. Hier sind auch nicht-Muslime immer herzlich willkommen. Wenn ihr im Voraus bescheid gibt, führt euch bestimmt gerne ein Zuständiger rum. Oft gibt es gemeinsame Iftar-Abende in Moscheegemeinden. 

Beachtet dabei folgende Verhaltensregeln:

  • Schuhe ausziehen
  • Bedeckte Kleidung 
  • Ruhiges Verhalten

 

4. Bastelaktion: Ramadan Dekoration 

Wer zu Ramadan Zuhause dekorieren möchte, kann eine Bastelaktion mit den Kindern starten. Neben Lichterketten könnt ihr aus buntem (gold, blau) Papier folgende Motive ausschneiden und beliebig gestalten:

  • Mond
  • Sterne
  • Moschee 
  • “Ramadan Mubarak” Girlande

Sonst gibt es mittlerweile auch einiges an Ramadan Dekoration zu kaufen.

Ähnlich wie der Adventskalender lässt sich auch hier ein Ramadankalender mit 30 Türchen  basteln oder kaufen. So können sich die Kinder über die Fastenzeit und auf Bayram freuen.  

5. Das Ende des Ramadan - Eid oder Bayram

Nach den 30 Tagen wird das Ende des Ramadan mit einem drei-tägigen Fest gefeiert. Je nach Region wird es Eid oder Bayram, auf deutsch oft Zuckerfest genannt. Dabei gibt es folgende Traditionen: 

  • Bayramgebet - Männer und Jungs gehen Mittags zur Moschee um zu Beten
  • Familienbesuche - ältere Familienmitglieder werden besucht, es gibt ein Festessen
  • Geschenke - Kinder bekommen oft Taschengeld, Süßes oder auch Spielsachen und Kleidung
  • Spenden - es wird an Bedürftige gespendet

Zu Bayram gratuliert man, indem man “Eid Mubarak” oder “Bayram Mubarak” sagt. 

Der muslimische Fastenmonat Ramadan und das Ende Bayram gilt als eine sinnliche Familienzeit. Für Kinder ist es eine tolle Möglichkeit, die eigene Kultur oder die Religion der Freunde zu verstehen. So lassen sich mit dem Kennelernen der kulturellen Vielfalt ein verständnisvolles Miteinander gestalten. Viel Spaß beim Entdecken und Ramadan Mubarak!